VALENTIN SEILER: WEGE – Tausendundeine Kreuzung

VALENTIN SEILER:

WEGE
TAUSENDUNDEINE KREUZUNG

Kunstausstellung von 20. bis 30. April 2023
im Köşk, Schrenkstr. 8 | Zutritt barriere- und kostenfrei

VERNISSAGE mit Live-Konzert von Loni Elle am Donnerstag, 20. April, 18 bis 22 Uhr
LIVE-KONZERT von Manuel Schubert an der Gitarre am Freitag, 28. April, ca. 19 Uhr

FINISSAGE – Matinée mit Frühstück – am Sonntag, 30. April, 11 bis 14 Uhr

WEITERE ÖFFNUNGSZEITEN DER AUSSTELLUNG
Freitag, 21. April, 17 bis 20 Uhr
Samstag, 22. April, 17 bis 20 Uhr
Sonntag, 23. April, 16 bis 19 Uhr
Mittwoch, 26. April, 17 bis 20 Uhr
Donnerstag, 27. April, 17 bis 20 Uhr
Freitag, 28. April, 17 bis 20 Uhr
Samstag, 29. April, 17 bis 20 Uhr
sowie nach Terminvereinbarung: Tilman Seiler, tilmanseiler@gmx.de, 0171-5358252

Valentin Seiler (1997-2021) hat sein künstlerisches Lebensthema früh gefunden: Von Kindheit an und wann immer er Zeit hatte, malte er aufwändige Straßenpläne von fiktiven Städten, zunächst noch bunt und konkret, später im Schwarz-Weiß-Stil und zunehmend abstrahierender. In den Zeichnungen spiegelt sich das Chaos des Lebens, die Suche nach Orientierung – und immer wieder sind jenseits der Straßen und Kreuzungen, der Pfeile und Linien auch Figuren und Formen zu entdecken, die den Raum der Phantasie weit öffnen.

Das Beeindruckende an Valentins Werk ist, dass er über Jahre hinweg konsequent an demselben Thema gearbeitet hat: Mobilität – ein Thema, das neben der universellen Relevanz sehr eng mit Valentins persönlicher Situation verbunden war. Das Leben in der Großstadt stellt für jemanden, der in seiner Mobilität so eingeschränkt war wie er, eine Menge Herausforderungen dar. Ausdauer und Kreativität sind gefragt, um an die Orte zu gelangen, die man erreichen möchte. Seine Zeichnungen sind auch Reflexion genau dieser Beharrlichkeit.

Die Ausstellung „Valentin Seiler: Wege – Tausendundeine Kreuzung“ im Köşk vom 20. bis 30. April 2023 zeigt eine große Auswahl der weit über tausend Werke, die der Künstler, der zuletzt im Westend gewohnt hat, in nur zwei Lebensjahrzehnten geschaffen hat. Erst nach seinem Tod ist Valentin Seilers Werk in seinem gesamten Umfang zu Tage getreten. Im Köşk wird seine künstlerische Praxis nun zum ersten Mal der Öffentlichkeit präsentiert. Kuratiert wird die Ausstellung von Katja Lipp und Tilman Seiler, den Eltern des Künstlers. Bei der Vernissage am 20. April gibt die junge Musikerin und Cousine Valentins Loni Elle ein Live-Konzert, bei dem auch das eigens für ihn komponierte Lied „August“ erklingen wird. Herzliche Einladung an alle Interessierte, dieses einzigartige und außergewöhnliche Lebenswerk zu würdigen! Valentin Seiler musste aufgrund seiner schweren Muskelkrankheit viel zu früh gehen, seine Kunst wird bleiben.

Valentin Seiler wird am 26. März 1997 in Starnberg geboren. Er wächst mit seinen Eltern und seinem Bruder Viktor in München auf. Er besucht die Montessori-Schule in Sendling und anschließend die Ernst-Barlach-Schule der Pfennigparade. Auf der Landesschule für Körperbehinderte macht er 2017 seinen Abschluss als Fachpraktiker für Bürokommunikation. Im Alter von fünf Jahren wird bei Valentin eine fortschreitende Muskelkrankheit diagnostiziert, die sich im Verlauf der Jahre immer stärker bemerkbar macht. Zunehmend ist er auf familiäre und fremde Hilfe angewiesen und sitzt im Rollstuhl. Trotzdem führt Valentin ein selbstbestimmtes Leben, zuletzt sogar in der eigenen Wohnung. Und auch wenn ihn die Kraft verlässt: In seinen Fingern bleibt noch genug Energie, um bis kurz vor seinem Tod am 29. August 2021 an seinen einzigartigen Zeichnungen zu arbeiten.

Bilder: Valentin Seiler | Porträt Valentin Seiler: Bastian Lipp | Porträt Loni Elle: Marianne Bohn Fotografie