Aktuell

Togetherness

Ein inklusives Kunstprojekt mit Schüler*innen der Anni-Braun-Schule und zehn Künstler*innen aus München

Mittwoch, 30. April 2025, 18-22 Uhr
Köşk, Schillerstr. 38
Zutritt kosten- und barrierefrei | keine barrierefreien Toiletten

PROGRAMM
19 Uhr Togetherness, eine szenische Annäherung mit Angela Sauermann (Geste), Frank Sauer (Musik) und Schüler*innen der Anni-Braun-Schule (ca. 25 Minuten)
Ab 20 Uhr Tanz in den Mai, Teil 1 mit DJ Monika Bluse (aka Matthias Stadler aka TAMTAMHias – Teil 2 findet in der TAMTAMTreppenbar statt)

In vier wöchentlichen Doppelstunden haben zehn Künstler*innen den Kunstunterricht in zehn Klassen der Anni-Braun-Schule – Förderzentrum Sprache – München übernommen. Schüler*innen und Künstler*innen sind gemeinsam kreativ. Die dabei enstandenen Kunstwerke, die sich mit dem Thema „Togetherness“ auseinandersetzen, wurden im Juli 2024 im Schulgebäude der Anni-Braun-Schule präsentiert. 2025 wird eine Auswahl davon im Köşk gezeigt.

Das Thema Togetherness-Zusammensein im Sinne auch von defizitären Aspekten sozialer Kontakte, bedingt durch die Corona-Pandemie, hat eine besondere Brisanz. Durch das „Eingesperrtsein“ während der Krise leidet laut UN-Angaben heute noch jeder siebte junge Mensch zwischen zehn und 19 Jahren an einer diagnostizierten psychischen Störung. Dabei sind Kinder mit Beeinträchtigungen, wie die Schüler*innen der Anni-Braun-Schule, besonders betroffen.
Heilende kreative Prozesse mit den Schüler*innen und die Inklusions-Idee, die entstandenen Kunstwerke öffentlich an Orten der Kultur zu zeigen, sind die Kernideen dieser Kunstaktion.

Beteiligte Künstler*innen: Serafina Gmach, Christine Heinrich, Sandra Laicher, Giovanni Raabe, Frank Sauer, Angela Sauermann, Angela Smets, Andrea Unterstraßer, Barbara Vallribera, Anja Verbeek von Loewis

Produktion: Michael Wagner
Künstlerische Leitung: Frank Sauer

Dank für die finanzielle Unterstützung:
Bianca Vetter Foundation | Förderverein der Anni-Braun-Schule | Armin Ranner Stiftung | Schweiger-Stiftung

Bild: Luisa, 12 Jahre | Dokumentarfotos von den Künstler*innen | Flyer: Frank Sauer


 

Dackel in Unbehagen
Folge 4: 
Rückkehr zum Affen

Die immer noch relativ neue Textbühne von Dede & Franz
alle zwei Monate, jeden zweiten Donnerstag
im Köşk, Schillerstr. 38  |  Zutritt barrierefrei | keine barrierefreien Toiletten
Eintritt gegen Spende

TERMIN:
Donnerstag, 8. Mai 2025
Einlass: 19 Uhr | Beginn: 19:30 Uhr
(Weitere Termine: 10. Juli 2025)

Gäste der Folge 4: Jonas Bokelmann, Matthias Dietrich, Andreas Kovner, Leo Turd


Beeinflusst vom sozialrealistisch-surrealen bzw. grotesken, erzählerischen Punkrock von Bands wie Turbostaat und Oma Hans sowie von Science Fiction-Short Stories schrieb Jonas Bokelmann zunächst vornehmlich Kurz-Prosa. Seit einiger Zeit sind sein Metier jedoch vornehmlich längere Gedichte, die mal das Persönliche mit dem Politischen verbinden, mal dokumentarisch-satirisch sind und seit neuestem auch einen musikalischen, d.h. klanglich-repetitiven Charakter haben. https://mon-mag.de/jonas-bokelmann-einfluss-von-musik-auf-literatur/

 


Matthias Dietrich
schreibt (experimentelle) Prosa und in letzter Zeit vor allem Lyrik. Dabei interessieren ihn besonders die Möglichkeiten der Verschriftlichung von Sprache und der Wahrnehmung von Welt in/durch Zeichen. Er war Teilnehmer der Lyrikklasse von Nora Gomringer beim Kunstsommer in Irsee sowie des Lyrik-Seminars der Bayerischen Akademie des Schreibens mit Karin Fellner und Nico Bleutge. Den Weltlauf und Kulturbetrieb verfolgt er (wie eigentlich alles) eher kritisch, man hört und liest von ihm aber bisweilen auf Veranstaltungen oder www.md-thek.de.

 

Andreas Kovner liest unter anderem einen friendly reminder der „KI“ an die Bevölkerung Deutschlands. Andreas‘ Leben wird von der Soros Stifung finanziert. Er hat nichts gegen Deutsche. Einige seiner besten Freunde sind Deutsche.

Musik:


Leo Turd
schreit und klampft Songs, die er nicht spielen kann.

 

 

 

 

DAS IST DACKEL IN UNBEHAGEN:
Gibt’s die (also, Dackel) bei uns zu sehen? Ne. Wär natürlich cool, aber erstmal nicht. Sollen wir die sein? Ne, so anmaßend sind wir nicht. Aber Kleinvieh sind wir doch. Und als solches machen wir eben. Sind das dann Abende für Leute, die gern sehen, wie andere machen? Teilweise! Wenn’s nicht gerade ordentlich kontraproduktiv, ja destruktiv zugeht. Was auch sein kann! Der Kampf wird auf dem Gelände ausgetragen, Versprechen gibt es keine.

Die Eckpfeiler:
* Jedes µ (Mü) der Anmaßung, das im Begriff „Literaturveranstaltung“ mitschwingt, soll zunichte gemacht werden.
* Jede überheblich gerümpfte Braue soll wieder nach unten gen Augenhöhle gedrückt werden.
* Jene, denen aufgrund einer Darbietung unkontrolliert die Augen übergehen, sollen – so gewünscht – Umarmungen bekommen!
* Jene Schwadroneurs und Schwadroneuses, die die offene Anlage der Abende im Anschluss an die Darbietungen als Bühne zur unreflektierten Selbstdarstellung, ja -überhöhung nutzen, sollen sachte aber bestimmt ruhig gestellt werden.
* Es darf gelacht werden, beten darf man auch.

Mag der Abend auch informell zugehen, hat er vielleicht einen Hang zur Überreizung. Nebst dem totalen Eigennutz der Veranstalter*innen, hier eigene unveröffentlichte Texte vorzutragen, werden entgegen jeder Etabliertheit im Kunst- und Literaturbetrieb Menschen unterschiedlicher Schaffensarten zu Wort kommen, die den sonstigen Schubladen erfolgreich entkommen. Hehre Ziele, unverschämte Direktheit. Und hehr waren Dackel schon immer.

DIE MACHEN DACKEL IN UNBEHAGEN:
DÉSIRÉE OPELA studierte Komparatistik an der LMU in München. 2014-2016 war sie Studierende des Masterstudiengangs am Deutschen Literaturinstitut Leipzig. Im August 2019 erschien ihr Roman In Limbo, 2022 der Roman Das Wetter in uns im Faber&Faber Verlag. Da der Verlag mittlerweile pleite ist, sind die knüppeligen Bücher der Autodelete-Schlagzeugerin als Hehlerware im Internet erhältlich. Die Zeiten sind schlecht? Macht nichts. (Website || Autodelete – Bandcamp)

FRANZ FERDINAND FURTNER studierte Germanistik an der LMU in München, ist Redakteur beim In München Stadtmagazin, Bassist bei der Band Suddenly The Goat und auch auf diversen Lesebühnen anzutreffen. Veröffentlicht hat er bisher nur im Rahmen seiner eigenen WordPress-Seite, dafür kann er zwei größere Ochsenherzentomaten übereinander, aber nicht nebeneinander auf seinem Gesicht ablegen. ||  (Foto Dede & Franz: Elliot Purcell)


RELEASE-KONZERT

Cora Laguna: Is She Poison

Mittwoch, 21. Mai 2025
Einlass 19:30 Uhr | Beginn 20 Uhr
Köşk, Schillerstraße 38
Zutritt barrierefrei | keine barrierefreien Toiletten

EINTRITT GEGEN SPENDE

Cora Laguna lädt zur Release-Party ihrer neuen EP Is She Poison ein!
Die Konzept-EP ist ein Solo-Projekt der jungen Münchner Künstlerin und versteht sich als auditive Ausstellung – zwischen elektronischem Sound und persönlichen, fragilen Momenten. Bis Mitternacht wird die EP im Rahmen eines Live-Sets mit audiovisuellen Elementen vorgestellt. Im Zentrum der EP steht die Frage: Bin ich das Gift – oder wurde ich vergiftet? Zwischen Selbstzweifeln, gesellschaftlichem Druck und innerer Zerrissenheit untersucht Cora Laguna, wie tief das aufgenommene Gift in uns wirkt – und was das für den Umgang mit uns selbst und anderen bedeutet.
Is She Poison erscheint am selben Tag wie einst das Album Melting Moments von Poison Girlfriend im Jahr 1992 – eine bewusste Referenz und Hommage an eine sie sehr prägende Künstlerin.

Cora Laguna ist Musikerin und Produzentin und hat kürzlich ihr Audio-Engineering-Studium abgeschlossen. Aufgewachsen in einer Kleinstadt, lebt sie heute in München. Nach mehreren Jahren in der Krankenpflege führte sie ein längerer Prozess schließlich ganz zur Musik. Seit ihrer Jugend schreibt sie Songs und arbeitet heute an der Schnittstelle von Klang, Emotion und Haltung. Das Haupt-Alter Ego der Künstlerin ist Cora Laguna – sie bildet das emotionale und
kreative Zentrum des Projekts. Sie versteht sich selbst als eine Art „junggebliebene Mutter“, aus der zwei weitere künstlerische Persönlichkeiten hervorgehen: HARDCORA, rebellisch, laut und queerfeministisch, sowie corazón, introvertiert, naturverbunden, mit einem Hang zur Melancholie. Alle drei drücken ihre Gefühle über Musik aus – auf ganz unterschiedliche, aber miteinander verbundene Weise.
In ihrer Musik vermischen sich Elemente aus vielen verschiedenen Genres: Ambient, elektronische Musik, Hip-Hop, akustische Fragmente und vieles mehr verschmelzen zu einem Sound, den die Künstlerin zusammenfassend als „Universum“ beschreibt.
Cora Laguna steht für Vielstimmigkeit, radikale Selbstannahme und künstlerische Offenheit – politisch sensibel, persönlich verwoben, ohne sich festlegen zu lassen.

Foto: Cora Laguna


 

Von Dortunten und Dortoben.
Vorstellung von Elvira Dones‘ Roman „Verbrannte Sonne“.

Donnerstag, 22. Mai 2025, 19 Uhr
Köşk, Schillerstr. 38
Zutritt barrierefrei | keine barrierefreien Toiletten | Eintritt gegen Spende

Der Albanien-Hype ist allerorten zu spüren – die Wirtschaft floriert, die Tourismus-Branche hat die Republik auf der Balkanhalbinsel zu „Europas bekanntestem Geheimtipp“ gekürt. Florian Kienzle kennt ein anderes Albanien – das seiner Jugend rund um die Jahrtausendwende.
Mit diesem Abend, der den vielschichtigen Titel Von Dortunten und Dortoben trägt, will Florian Kienzle einerseits den von ihm übersetzten Roman Verbrannte Erde der albanischen Exil-Autorin Elvira Dones vorstellen – ein Buch, das Zwangsprostitution und Menschenhandel thematisiert und ein Zeugnis der langwierigen Transformationszeit in Albanien, explizit der 1990er Jahre ist. Andererseits will er vom spannungsreichen Albanien seiner Jugend erzählen – mit albanischer Musik, die ihn damals selbst geprägt hat, sowie mit Fotografien seines Vaters Helmut Kienzle, die von Chaos und Armut, aber auch von Unberührtheit, Offenheit und Hoffnung zeugen und einzigartige Zeugnisse von einem Land sind, das sich seither rasant verändert hat.

ZUM BUCH „VERBRANNTE SONNE“
Viele Geschichten kreuzen sich in diesem Buch. Da ist die Stimme von Leila, die den Roman eröffnet und beschließt. Die junge Frau wurde durch den Mord an ihrer zwölfjährigen Schwester zur Prostitution und einem Dasein ohne jede Würde gezwungen. Ihre Worte werden aus dem Sarg heraus gesprochen, den ihr Vater in das vom Bürgerkrieg erschütterte Heimatland überführen muss. In ihrem Tagebuch hatte seine Tochter ein letztes Mittel gefunden, um sich auf irgendeine Weise auszudrücken und einen letzten Teil ihres Ichs zu bewahren. Elvira Dones beschreibt das Leben in „Dortunten“, aus dem die Opfer der Gewalt gegen Frauen stammen. Es ist ein Platzhalter für viele Länder, aus denen Menschenhändler ihre Opfer rekrutieren. Diese gelangen nach „Dortoben“, den Breitengraden, in denen Wohlstand, Sicherheit und Freiheit zum Greifen nah zu sein scheinen, das gelobte Land, in das sich viele Hoffnungsvolle sehnen.
Ein Buch, das von Härte, aber auch von großer Poesie geprägt ist. Dones gelingt statt einem reißerischen ein aufschlussreicher Roman über die gewalttätige und tragische Welt der Prostitution. Anders als bei vielen anderen Werken zu diesem Thema wird hier deutlich, dass es nichts zu romantisieren gibt an dem ältesten Gewerbe der Welt, wie es verharmlosend genannt wird. Durch die Fülle an Register- und Perspektivwechseln und das breite Format des Romans kommt keine Gefahr des Voyeurismus auf. Dones geht der Frage nach, wie es zu all dem kommen kann. Das Buch erzählt von einer Gesellschaft, die vom Wandel überfordert ist, von Schicksalen, die bis ins kleinste Detail nachverfolgt werden, von einer globalisierten Welt, in der alles mit allem zusammenhängt, von Träumen, die auf den Bürgersteigen Europas zerbröckeln, vom Leben der Menschen nach dem Zusammenbruch der Diktatur, von der Öffnung, die große Hoffnungen nährte, die sich nach und nach auflösen, vom skrupellosen Kampf um Geld, von der grausamen Ausbeutung der Frauen, dem Aussterben jedes ethischen Handelns und von kleinen Inseln der Liebe und Selbstermächtigung.

ZUR AUTORIN
Elvira Dones
ist eine der wichtigsten und produktivsten Vertreterinnen der albanischen Gegenwartsliteratur. Wie viele andere Autorinnen lebt sie seit der politischen Wende im Ausland und schreibt in einer Fremdsprache – hat aber auch das Schreiben auf Albanisch nie aufgegeben. In ihren Werken setzt sie sich insbesondere mit der Rolle und den Schicksalen der albanischen Frauen, mit der Zeit der Diktatur und der Transformationszeit auseinander; richtet ihren Blick aber auch auf gesellschaftliche Missstände in den USA und Lateinamerika. Neben ihrer schriftstellerischen Arbeit ist Dones auch als Dokumentarfilmerin tätig. Im Züricher Verlag Ink Press sind mittlerweile mehrere Romane von ihr erschienen, die meisten wurden aus dem Italienischen übersetzt. Der Roman Verbrannte Sonne erschien 2021 und wurde von Florian Kienzle aus dem Albanischen übertragen.

ZUM ÜBERSETZER UND VERANSTALTER
Florian Kienzle
(geb. 1982) ist promovierter Albanologe und freier Übersetzer. Zuletzt erschienen seine Übersetzung von Lindita Arapis Roman „Albanische Schwestern“ im Weidle Verlag sowie eine Arbeit über „Orte und Räume in der albanischen Literatur“ im Harrassowitz Verlag.

Fotos: Helmut Kienzle


 

COMMUNITY MUSIC ORCHESTER

jeden Montag (außer in den Schulferien)
von 17:30 bis 19:30 Uhr
Köşk, Schillerstr. 38 (Zutritt barrierefrei | keine barrierefreien Toiletten)
Teilnahme kostenfrei

Anmeldung unter: 0173 3805615 oder community-orchester@gmx.de
Leitung: Marja Burchard (Express Brass Band / Embryo), Wolfi Schlick (Express Brass Band)

Wir freuen uns auf neugierige Menschen aller Altersstufen, die Lust haben zu musizieren, zu singen und Instrumente auszuprobieren, Musikstücke und Lieder zu schreiben und zu arrangieren und miteinander einzustudieren. Im Community Music Orchester wollen wir gemeinsam Musik machen, die Welt der Geräusche und Töne entdecken und erleben, wie man als Gruppe zu einem Klangkörper zusammenwächst. Dieses „Orchester für alle“ bietet Begegnungen zwischen Generationen, Nationen, Musikstilen, Kulturen und vor allem MENSCHEN.
Musikalische Vorbildung ist nicht unbedingt erforderlich – alle sind willkommen, mit und ohne Instrument! Einfach vorbeikommen!

Es handelt sich um ein offenes Angebot – wir übernehmen keine Aufsichtspflicht.

Foto: Köşk
Gefördert durch das Kulturreferat der LH München


 

LUST AUF SINGEN?
KOMM ZUM KÖŞK-CHOR!

Der Köşk-Chor probt jeden Dienstag außerhalb der Schulferien ab 19:30 Uhr im Köşk, Schillerstr. 38 (Zutritt barrierefrei | keine barrierefreien Toiletten).

Chorleitung: Manuela Rzytki
freiwilliger Unkostenbeitrag: 10 € sind super, 5 € sind auch okay
Anmeldung: manurzytki@gmx.net

Manuela Rzytki ist Musikerin und Sängerin in mehreren Bandprojekten im Bereich Avantgarde, Pop und experimentelle Musik. Sie ist Gründerin der Band Parasyte Woman und bekannt durch ihre Mitwirkung in den Musikprojekten G.Rag und die Landlergschwister (auch Zusammenarbeit mit Schlachthofbronx), Kamerakino, Salewski und diversen Theaterproduktionen am Residenztheater, den Münchner Kammerspielen und dem Volkstheater.

Beim Köşk-Chor kann jede*r mitmachen, der Einstieg ist jederzeit möglich – wir freuen uns auf euch!

Foto: René Heckmann