FORCED NEIGHBOURHOOD: Xenia Fumbarev, Michael Grudziecki, Gvantsa Jishkariani

FORCED NEIGHBOURHOOD

Xenia Fumbarev, Michael Grudziecki, Gvantsa Jishkariani

Kunstausstellung von 16. bis 25. Juni 2023
im Kö
şk, Schrenkstr. 8, 80339 München | Zutritt barriere- und kostenfrei

Eröffnung: Donnerstag, 15. Juni 2023, 19 Uhr  |  Einführung: Alexander Steig
Öffnungszeiten: Donnerstag bis Sonntag, jeweils von 14 bis 19 Uhr

Die biografischen Wurzeln der drei Künstler*innen Gvantsa Jishkariani, Xenia Fumbarev und Michael Grudziecki liegen in der postsowjetischem Einflusssphäre Georgiens, der Ukraine und Polens. Trotz unterschiedlicher Werkansätze von Malerei, Zeichnung und Druckgrafik bis hin zu Bildhauerei und Objekten, eint die drei Positionen ihr ästhetischer Ansatz vor dem Hintergrund einer „sozialistischen Bildprägung“.

ZUM NACHHÖREN
Radiobeitrag zur Ausstellung (BR2 / kulturWelt, von Julie Metzdorf) ab Minute 17:47

ZU DEN KÜNSTLER*INNEN

Xenia Fumbarev, geboren 1986 in Kiew, lebt und arbeitet in München. Nach ihrem Bachelorstudium der Kunstpädagogik an der LMU München, begann sie ihre Studien an der Akademie der Bildenden Künste: von 2012 bis 2016 Malerei und Grafik bei Prof. Jean-Marc Bustamante, von 2017 bis 2019 Bildhauerei bei Prof. Florian Pumhösl. Letzteres schloss sie mit Diplom als Meisterschülerin von Prof. Florian Pumhösl ab.
Artist Statement: „Mein Interesse entzündet sich an Alltäglichem und Flüchtigem. Ich erforsche diese Momente zunächst fotografisch und übersetze sie dann in eine materielle Form. Bei meiner aktuellen Arbeit richtet sich der Blick auf Oberflächen im städtischen Raum: Betonfassaden, Baustellen, Brachland. Sie sind für mich der Inbegriff von Stadtlandschaften. Ich analysiere, was sich auf den Fassaden visuell ereignet, und halte es fotografisch fest. Dabei kann es sich um Schatten handeln, die sich auf einer Wand abspielen, die Struktur der Wand selbst, oder auch von Menschen hinterlassene Spuren in Form von Graffitis. Diese Beobachtungen führe ich dann zurück ins Material – die Bilder werden mittels Siebdruck auf Betonplatten übertragen. Es entstehen Bildobjekte.“
Website: https://www.domagkateliers.com/xenia-fumbarev  ||  Galerie: https://www.filserundgraef.de/Xenia-Fumbarev.html  ||  Instagram: @xeniafumbarev

Michael Grudziecki (geb. 1977, Wrocław, PL) lebt und arbeitet in München. Er studierte freie Malerei und Grafik an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Karlsruhe und war Meisterschüler bei Prof. Gustav Kluge. Nach dem Studium war er Stipendiat der Fundación BilbaoArte und Artist in Residence in Casa de Cultura Castellon de la Plana, Gwangju Museum of Art und ArtHomes Istanbul. Die Themen der Arbeiten von Grudziecki sind Architektur, Immigration und ihre Wechselwirkung. Er verwendet Architektur als Spiegel der Gesellschaft: Seine Arbeiten sind faltbar wie Gepäck, fertig zu Transport und Montage. Das „MOBILE STUDIO“ macht es möglich — ein zusammenklappbares Atelier im kleinstmöglichen Format eines Handgepäcks. Klappt man es auf, finden sich Malutensilien darin: Leinwand, Farbe und Pinsel. Durch geschickte Handgriffe wird es zur Reisestaffelei. Ein transportfähiges, ortsunabhängiges Atelier, das gerade durch seinen Einsatz vor Ort wichtig für den Reisenden selbst wird.
Website:
http://michael.grudziecki.com/   ||   Instagram: @grudziecki

Gvantsa Jishkariani (geb. 1991, Rustavi) ist eine in Tiflis lebende Multimedia-Künstlerin und Kuratorin. Sie machte ihren Abschluss an der Fakultät für Architektur der Staatlichen Akademie der Schönen Künste in Tiflis (2013) und absolvierte anschließend ein informelles Masterprogramm am Zentrum für zeitgenössische Kunst in Tiflis (2014). Die experimentierfreudige Künstlerin erforscht gerne traditionelles Handwerk – sie untersucht ihre eigenen Assoziationen, erforscht die Tradition und setzt das Wissen dann zur Schaffung ihrer Kunst ein. Ihre Werke beschäftigen sich oft mit ihren persönlichen Emotionen und Erfahrungen und spiegeln die sozio-politischen Bedingungen der heutigen Welt wider. Die Künstlerin bedient sich oft des Humors, um diese zutiefst persönlichen und höchst relevanten Themen anzusprechen.
Jishkariani wird sowohl in Georgien als auch im Ausland ausgestellt, unter anderem in New York, Brüssel, Wien, Prag, Zürich, Düsseldorf und Neapel. Im Jahr 2021 erhielt sie den Prince Claus Foundation Seed Award. 2020 wurde sie für die Forbes 30 under 30 Liste ausgewählt, 2019 gewann sie das NARS Foundation Studio Grant, New York und 2017 erhielt die Künstlerin den Tsinandali Award in Visual Arts. Ihre Werke befinden sich in Privatsammlungen weltweit, darunter MSGM Collection, Alain Servais Collection, TBC Bank Collection, Collezione Taurisano, Maria Larsson Collection, Vasili Tsereteli Collection, Papashvili Collection, Agovino Collection, The State Silk Museum, Georgia.
Neben ihrer künstlerischen Tätigkeit ist Jishkariani auch als Kuratorin tätig. Sie ist Gründerin der in Tiflis ansässigen Galerien „Patara Gallery“ (2017) und „The Why Not Gallery“ (2018), die sich der Förderung junger georgischer Künstler widmen. Sie war die Kuratorin des „Tbilisi Photo Festival Night of Photography“ (2017, 2018, 2019). Jishkariani ist zudem die Gründerin des ersten georgischen Online-Magazins „Gargar magazine on art and fashion“ (2013-18).
Website: https://www.gvantsajishkariani.com/    ||   Instagram: @naivesuperstar

Fotos: „Generational Trauma“ by Gvantsa Jishkariani, 2022, Embroidery on vintage Italian jacquard tapestries, 170x110cm; Fotocredits: Jürgen Eheim für Südtiroler Künstlerbund. / ©Xenia Fumbarev / ©Michael Grudziecki